Mo, 2.12.2024
RAR-01-B24D
Eine risikobasierte Planung bei Naturgefahren wie Wassergefahren oder Hitze ist die Grundlage für angemessene Sicherheit und nachhaltige Schutzmassnahmen – regional oder am einzelnen Objekt. Die Konzepte dafür gibt es schon länger. Die folgenden Fragen halten uns jedoch oft davon ab, dies konsequent umzusetzen: Wie bestimme ich das akzeptierte Risiko und die angemessene Sicherheit? Wie führe ich den Risikodialog mit den Akteursgruppen dazu? Die Herangehensweise «Reise zum akzeptierten Risiko RaR» wurde aus der Praxis entwickelt. Sie zeigt auf, wie ein Risikodialog und die Erarbeitung optimaler, nachhaltiger Massnahmenkombinationen unter Berücksichtigung von Rahmenbedingungen wie zum Beispiel gesetzlichen Anforderungen oder SIA-Normen gelingen kann. Oft fehlt das Bewusstsein für die Risiken aus den verschiedenen Naturgefahren wie Hitze, Hagel, Überschwemmungen oder Trockenheit. Die immer dichtere Bauweise und intensivere Nutzung sowie der Klimawandel verschärfen die Situation spürbar – nicht nur im Berggebiet.
Der 1½-tägige Kurs ist aufgeteilt in zwei Kursteile:
Tag 1 ist geprägt vom Erleben, Üben und Reflektieren an einem Übungsbeispiel - Wassergefahren und Hitze für eine typische Gemeinde und einzelne Objekte:
Einführung in die Herangehensweise RaR und in das Übungsbeispiel
Schutzgüter und Risiken gemeinsam mit Anspruchsgruppen umfassend charakterisieren.
Akzeptierbares Risiko gemeinsam erarbeiten
Sammlung und Wirkung der optimalen Massnahmen(-kombinationen) gemeinsam erarbeiten
Diskussion & Abschluss
Tag 2 findet online per Zoom statt und ermöglicht es, unter den Teilnehmenden erste eigene Umsetzungserfahrungen zu teilen und offene Fragen zu klären.
Sie erleben die Herangehensweise RaR und trauen sich zu, sie selbst einzusetzen.
Sie lernen, worauf es beim gemeinsamen, integralen Erarbeiten des akzeptierten Risikos ankommt und wie Unsicherheiten und zukünftige Änderungen wie Klimawandel berücksichtigt werden können.
Sie lernen, worauf es ankommt, um risikobasiert optimale Massnahmenkombinationen mit den Anspruchsgruppen zusammen zu erarbeiten.
Sie können Prozesse, die auf der Herangehensweise RaR beruhen, initiieren, begleiten und gegebenenfalls auch führen.
Sie entwickeln eine Idee, wie der RaR-Ansatz direkt in Ihrer Arbeit Mehrwert schaffen kann.
Dieser Kurs richtet sich an Auftraggeber:innen und Planer:innen aus den Bereichen Raumplanung, Bauingenieurwesen, Wasserbau, Architektur, Landschaftsarchitektur, Notfallplanung, Versicherung, etc., welche einen konsequent risikobasierten, breit abgestützten und nachhaltigen Umgang mit Naturgefahren in ihrer täglichen Praxis anwenden und besser kennenlernen wollen.
Dörte Aller ist Gründerin und Inhaberin der Aller Risk Management GmbH, Präsidentin der PLANAT und SIA-Verantwortliche Klimaanpassung / Naturgefahren. Sie ist Mitentwicklerin der Herangehensweise RaR und RaR-Workshop-Leiterin und wendet die Herangehensweise seit Jahren erfolgreich an.
Langjährige Praxiserfahrung in der Risikomodellierung und im Risikomanagement von Naturgefahren. Er ist Mitentwickler der Herangehensweise RaR und leitet die Trägerschaft der Herangehensweise am WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF, Forschungsgruppe Risiko und Resilienz.
Franziska Schmid ist Beraterin bei KEK-CDC und arbeitet im Wissensmanagement und Evaluationen im In- und Ausland. Sie gestaltet, begleitet und moderiert partizipative Prozesse - auch mit der Herangehensweise des RaR.
Im Preis inbegriffen sind die Kursunterlagen, Pausenverpflegung und Mittagessen.
Studierende: CHF 445.-
Firmenmitglieder SIA: CHF 715.-
Einzelmitglieder SIA: CHF 808.-
Nichtmitglieder: CHF 890.-
Bei Abmeldung nach der Anmeldefrist (4 Wochen vor Kursdatum) werden die vollen Kurskosten fällig. Ersatzteilnehmende können kostenfrei angenommen werden. Dies ist aufgrund der kleinen Gruppengrösse erwünscht.
Datum / Ort / Zeit
Tag 1: 2.12.2024, Flörli, Florastrasse 21, 4600 Olten, 9:15 bis 17:00 Uhr
Tag 2: 10.2.2025, Webinar (Zoom), nachmittags
Die Workshop-Gruppen werden nach Eingang der Anmeldungen gefüllt. Die Anzahl Teilnehmender ist beschränkt auf mindestes 5 bis maximal 7 Teilnehmende pro Workshopgruppe. Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge des Eingangs berücksichtigt und erst bestätigt, wenn jeweils die minimale Anzahl der Gruppengrösse erreicht ist.
Bei Interesse an einem Kurs in französischer Sprache, melden Sie sich bitte bei Mario Hasler von SIA inForm (mario.hasler@sia.ch).
Infos zur Herangehensweise "Reise zum akzeptierten Risiko“ www.slf.ch/rar
Strategie Umgang mit Risiken aus Naturgefahren: www.planat.ch
Artikel «Wetterextreme vor unserer Haustür» https://www.sia.ch/de/cms/node/21809
Dokumentation SIA D 0260:2016 Entwerfen & Planen mit Naturgefahren im Hochbau
Dokumentation SIA D 0246:2015 Nachhaltige Raumentwicklung - Kommunale und regionale Planungen - Erläuterungen zum Merkblatt SIA 2050.
Norm SIA 261/1:2020 Einwirkungen auf Tragwerke - Ergänzende Festlegungen
Wegleitung SIA 4002:2020 Hochwasser - Wegleitung zur Norm SIA 261/1
Info Plattform Schwammstadt https://sponge-city.info/
Für Fragen steht Ihnen das SIA inForm Team via E-Mail gerne zur Verfügung.
SIA Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein | Selnaustrasse 16 | Postfach | 8027 Zürich